Körperakupunktur
Ursprünge:
Erste schriftliche Erwähnung der Akupunktur und Moxibustion sind vom 2. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung datiert, hier ist von Steinnadeln die Rede. Neuere Grabfunde zeigen, dass therapeutisch bereits vor 4000 bis 6000 Jahren neben Steinnadeln auch Bambussplitter verwendet wurden.
Im 17.Jahrhundert kam die Behandlungsmethode der Akupunktur vermutlich über die Niederlande nach Deutschland. Der Begriff Akupunktur wurde erstmals vom niederländischen Arzt Dr. Willem Ten Rhyne benutzt.
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) betrachtet den Menschen als die Gesamtheit von Körper, Geist und Seele.
Es gibt insgesamt 361 Akupunkturpunkten (+Extrapunkten) auf 14 Meridiane (Leitbahnen) verteilt. Über diese Leitbahnen verteilt sich die Lebensenergie Qi netzförmig über den ganzen Körper.
Wirkungsweise
Aus der Sicht der TCM ist die Lebensenergie Qi, die Grundlage von allem Lebendigen. Gesundheitliche Beschwerden oder Schmerzen können die Folgen von Störungen und Disharmonien des Energieflusses sein.
Die Stimulation der Akupunkturpunkte kann eine Balance des Qi-Flusses in den Meridianen bewirken, eine Harmonisierung der Lebensenergie Qi und eine Symptom- bzw. Schmerzlinderung könnte dadurch eintreten.
Behandlung
Die Behandlung findet im Liegen statt, damit sie sich besser entspannen können und die Energie besser fließen kann. Je nach Symptombild werden mit sehr dünnen Nadeln (0,2 – 0,3 mm) bestimmte Akupunkturpunkte auf den verschiedenen Meridianen stimuliert. In der Regel liegen die Nadeln ca. 20 bis 30 Minuten. Die Gesamtbehandlungsdauer incl. Vor- und Nachgespräch dauert ca. 90 Minuten, teilweise auch länger.
Möglichkeiten der Punktstimulation:
- Akupunktur mit Nadeln
- Laserbehandlung
- Moxibustion (Wärmeanwendung)
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt für 36 Indikationen eine Akupunkturbehandlung.
Hierzu zählen insbesondere:
- Neurologische und orthopädische Erkrankungen wie z.B. Ischialgien, Neuralgien, Migräne und Kopfschmerzen
- Erkrankungen des Verdauungstraktes
- Akute und chronische Atemwegserkrankungen
- Rheumatische Erkrankungen
- Hauterkrankungen
- Allergien
- Schmerztherapie
Kontraindikationen
- Notfälle und akute Erkrankungen, bei denen eine sofortige Behandlung durch einen Arzt notwendig ist.
- Schwangerschaft (Eine Behandlungsversuch bei Schwangerschaftserbrechen ist möglich, für weitere Behandlungen sind jedoch Fachärzte und Hebammen die richtigen Ansprechpartner.)
- Gerinnungsstörungen, angeboren oder medikamentös Ursache (z.B. Marcumar)
- Tumorbehandlung (Als Begleitung zur Reduzierung von Schmerzen und Nebenwirkungen der medizinischen Tumortherapie ergänzend möglich.)